Übungen bei Hyperaktivität

Um Unruhe und Hyperaktivität in den Griff zu bekommen, haben sich drei therapeutische Techniken bewährt:

  • Achtsamkeitsübungen
  • Übungen zur Entspannung
  • Übungen zur Imagination

Für einen bestmöglichen Effekt sollten diese Techniken in oben genannter Reihenfolge mehrmals täglich geübt werden.

Je häufiger Sie trainieren, desto kürzere Übungseinheiten reichen später aus, um Unruhe und Hyperaktivität in die Schranken zu weisen.

Lassen Sie sich dazu im Zweifel auch von Ihrem Arzt oder Psychotherapeuten beraten.

1. Achtsamkeit

Prinzip: Achtsamkeitsübungen haben das Ziel, sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – ohne dabei eine Bewertung abzugeben.

Durchführung: Nehmen Sie einen einzelnen Gedanken bewusst wahr und versuchen Sie, diesen Gedanken ganz genau zu beschreiben – ohne ihn zu bewerten. Anschließend lassen Sie den Gedanken bewusst los, und wenden sich einem anderen Aspekt(z. B. Ihrem Atem) zu.

Gut zu wissen: Achtsamkeitsübungen lassen sich auch bei ganz alltäglichen Aufgaben einbauen.

Zum Beispiel:

  • Bewusst eine Tasse Kaffee trinken, spüren, schmecken, riechen
  • Zähne putzen – ohne andere Gedanken im Kopf
  • Geschirrspülen – und wirklich nur Geschirrspülen
Gut zu wissen: Achtsamkeitsübungen haben auch bei Aufmerksamkeitsstörungen positive Effekte. Mehr erfahren.

2. Entspannung

Prinzip: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson – bewusste Entspannung des Geistes durch Entspannung der Muskulatur

Durchführung: Einzelne Muskelgruppen werden ganz gezielt einige Sekunden lang angespannt, um dann die Anspannung mit der Atmung loszulassen.

Gut zu wissen: Progressive Muskelentspannung lässt sich sowohl im Liegen als auch im Stehen oder beim Laufen durchführen – eine Methode, die sich gut in den Alltag integrieren lässt.

Die richtige Technik der Progressiven Muskelentspannung lässt sich zum Beispiel in einem VHS-Kurs erlernen. Auch Audio-CDs bieten eine gute Unterstützung.

3. Imagination

Prinzip: Gedankenreisen an einen Ort mit angenehmer Atmosphäre können zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen.

Durchführung: Gedanken können Berge versetzen. Naja, nicht ganz, aber Sie können sich in Ihren Gedanken an einen Wohlfühlort träumen. Egal ob am Strand unter Palmen, auf einer Almwiese oder in einem Wald – wichtig ist, dass Sie sich möglichst viele Details vor Augen führen (z. B. Temperatur, Geräusche, Wind).

Gut zu wissen: Rufen Sie ihren Wohlfühl-Ort immer wieder „auf Kommando“ ab. Zum Beispiel, indem Sie sich ein entsprechendes Signal geben (Faust ballen, sich selbst kneifen, über den Arm streichen o.ä.)