Kernsymptome bei ADHS: Aufmerksamkeitsstörung

Ein ausgeprägtes Aufmerksamkeitsdefizit zählt zu den Kernsymptomen bei ADHS. Gerade bei Erwachsenen mit ADHS ist es meist das Symptom, das im Vordergrund steht und oft zur Belastungsprobe wird. Probleme in Studium und Beruf sind eine häufige Folge.

Aufmerksamkeitsdefizit: Checkliste

Zentrale Probleme in Verbindung mit einer Aufmerksamkeitsstörung sind:

Unaufmerksamkeit & leichte Ablenkbarkeit:
  • Es fällt schwer, sich dauerhaft zu konzentrieren
  • Es fällt schwer, lange an einer Sache dran zu bleiben
  • „Aufschieberitis“
  • Reize in der Umgebung führen schnell zur Ablenkung
  • Störende Gedanken sorgen rasch für Ablenkung

Aufmerksamkeitsstörung: Anzeichen im Alltag

Im Alltag kann sich eine Aufmerksamkeitsstörung in vielfältigen Bereichen zeigen:

  • Häufige Flüchtigkeitsfehler (z. B. beim Ausfüllen von Formularen)
  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit im Job
  • Vermeidung von Tätigkeiten, die Durchhaltevermögen verlangen
  • Verlegen oder verlieren von Alltagsgegenständen, ständiges Suchen (z. B. Schlüssel)
  • Reizempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, starke Ablenkbarkeit
  • Häufige Tagträume, die von einer Aufgabe ablenken
  • Probleme, im Straßenverkehr aufmerksam zu bleiben
  • Kommunikationsstörungen in der Partnerschaft (nicht zuhören können)

Die Folgen einer solchen Aufmerksamkeitsstörung können mitunter gravierend sein bzw. als sehr belastend empfunden werden:

  • Hohe Unfall- und Verletzungsgefahr
  • Unnötiger Zeitverlust, innerer Stress (z. B. bei der Suche nach verlegten Gegenständen)
  • Abmahnungen in Studium oder Job durch „Unzuverlässigkeit“ bei der Arbeit

Hilfe bei Aufmerksamkeits­störungen

Sollten Sie die Aufmerksamkeitsstörung als sehr belastend empfinden, ist es hilfreich, eine geeignete ADHS-Therapie in die Wege zu leiten. Suchen Sie dazu im ersten Schritt Ihren Hausarzt oder einen Psychiater/ Nervenarzt in Ihrer Nähe auf.

Darüber hinaus können im Alltag einfache Verhaltensmaßnahmen helfen, die Aufmerksamkeitsstörung besser in den Griff zu bekommen!

Tipps bei Aufmerksamkeitsstörung

Aufmerksamkeits­störungen: Stärken erkennen

Übrigens: Eine Aufmerksamkeitsstörung kann auch positive Seiten haben. So haben viele Menschen mit einer Aufmerksamkeitsstörung oft zahlreiche Stärken, die es zu erkennen gilt. Zum Beispiel:

  • Fähigkeit zum Multitasking
  • Fantasie, Kreativität
  • Geistige Beweglichkeit (schnelles Umdenken)

Lesen Sie hier mehr zum Thema Stärken erkennen.

Jana K. (28 Jahre) Wenn ich mit einer Aufgabe beschäftigt bin, habe ich dabei ständig störende oder ablenkende Gedanken im Kopf, die rein gar nichts mit der Aufgabe zu tun haben.
Paul R. (35 Jahre) Es passiert mir sogar manchmal, dass ich ein Glas aus der Hand fallen lasse – einfach, weil ich vergesse, es festzuhalten.
Achim W. (45 Jahre) Ich bin schon oft gestolpert oder habe mir sogar mal etwas gerissen, weil ich einfach nicht so genau auf meine Umgebung achte.
Christina L. (26 Jahre) Mein Hirn ist ein Sieb. Wenn ich nicht alles aufschreibe, was ich vorhabe oder zu tun habe, dann vergesse ich es. Meine ganze Küche besteht nur noch aus Post its.