ADHS: Diagnose

Auch wenn einige Erwachsene die Diagnose ADHS bereits im Kindesalter erhalten haben, so gibt es trotzdem einen großen Prozentsatz, bei dem ADHS nicht erkannt wurde. Die Betroffenen haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich – es gab schließlich keine passende Erklärung für bestimmte Verhaltensweisen und Besonderheiten. Gleichzeitig ist der Druck oft groß – Beziehungen drohen zu zerbrechen oder Jobprobleme nehmen überhand.

Die Diagnose ADHS bedeutet daher für viele Erwachsene im ersten Moment vor allem eines: Eine große Erleichterung und die Basis für einen Neuanfang bzw. neue Behandlungsziele.

Gut zu wissen: Erste Anlaufstelle für eine spezifische Diagnose ist der Hausarzt oder ein Psychiater/ Nervenarzt.

ADHS-Diagnostik: Methoden

Zur Diagnose von ADHS werden verschieden Verfahren herangezogen. Dazu zählen:

  • Anamnese (Gespräch zur Erhebung der Krankheitsgeschichte)
    Mögliche Fragen sind z. B.
    • Wann sind die Symptome (Konzentrationsstörungen, Impulsivität, Hyperaktivität) erstmals aufgetreten?
    • In welchen Lebensbereichen zeigen sich Auswirkungen der ADHS-Symptome?
    • Sind psychiatrische Erkrankungen bekannt?
    • Nehmen Sie Medikamente ein?
  • Spezifische ADHS-Diagnostik
    In der Regel werden spezielle ADHS-Fragebögen als Basis der Diagnostik genutzt. Sie helfen dem Patienten dabei, seine Symptome besser einschätzen zu können.
  • Körperliche Untersuchung (zum Ausschluss anderer Grunderkrankungen)
    z. B. Untersuchung der Schilddrüse, Erhebung der Blutwerte, EKG
  • Gespräche mit Bezugspersonen
    Arzt-Gespräch mit dem Partner sowie mit einer Bezugsperson aus der Kindheit (oft werden entsprechende Symptome selbst nicht mehr erinnert, aber andere können Besonderheiten noch gut beschreiben); auch ein Blick auf Grundschulzeugnisse ist oft hilfreich.
  • Durchführung von speziellen Tests
    Ermittlung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeitsleistung

Im Rahmen der ADHS-Diagnostik ist es darüber hinaus wichtig, andere seelische Erkrankungen wie z. B. Depressionen oder Suchterkrankungen als Ursache auszuschließen. Mitunter kann aber auch ADHS mit einer weiteren seelischen Erkrankung einhergehen. Für eine individuell passende Behandlung ist es unverzichtbar, dass alle ursächlichen Faktoren erkannt und in den Behandlungsplan miteinbezogen werden.

Diagnose ADHS – und nun?

Für viele Erwachsene bedeutet die Diagnose ADHS im ersten Moment eine Erleichterung. Jetzt wissen sie, wo die Probleme ihren Ursprung haben!

Die weitere, gute Nachricht: Es gibt heute effektive Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, das Leben mit ADHS besser zu meistern. Meist werden dazu verschiedene Therapiebausteine kombiniert.

Lesen Sie hier mehr über die Behandlung von ADHS .