ADHS: Ursachen

Die Entstehung von ADHS wird durch ein ganzes Bündel an Faktoren begünstigt, wobei die genetische Veranlagung (also Vererbung) eine ganz besonders große Rolle spielt.

Nachgewiesene Ursachen für ADHS:

  • Hoher erblicher (genetischer) Einfluss
  • Umwelteinflüsse
  • Struktur- und Funktionsveränderungen bestimmter Gehirnregionen
  • Störung im Neurotransmitter-Bereich

Genetische Ursachen für ADHS

Die wichtigste Ursache für ADHS ist die genetische Veranlagung. ADHS kann „vererbt“ werden.
Spannende Fakten zum Thema ADHS & Vererbung:

  • Eineiige Zwillinge sind in ca. 60- 80% der Fälle beide von ADHS betroffen –
    zweieiige Zwillinge haben nur in ca. 35 % der Fälle gleichzeitig ADHS
  • Angehörige ersten Grades (Vater, Mutter, Kinder) haben eine drei- bis fünffach erhöhte Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an ADHS zu leiden

Umwelteinflüsse als
Ursachen für ADHS

Neben den genetischen Faktoren spielen Umwelteinflüsse (also äußere Einflüsse) bei der Entstehung von ADHS eine Rolle:

  • Frühgeburt
  • Geburtskomplikationen
  • Drogen- und Nikotinkonsum während der Schwangerschaft

Darüber hinaus können bestimmte Faktoren/Aspekte den Verlauf von ADHS negativ beeinflussen bzw. die Symptomatik verstärken:

  • Erhöhter Medien- und Fernsehkonsum
  • Leben in der Großstadt ohne Freiraum, ohne Platz für Bewegung

Auch der Erziehungsstil sowie die Eltern-Kind-Beziehung können für den ADHS-Verlauf von Bedeutung sein.

Veränderte Gehirnstruktur
und -funktion

Moderne bildgebende Verfahren wie z. B. Kernspintomographie (MRT) und Computertomographie (CT) haben es möglich gemacht, die Gehirnstruktur und –funktion bei ADHS-Patienten zu untersuchen.

Das Ergebnis: Bei ADHS sind vor allem Gehirnregionen betroffen, die für die Verhaltenssteuerung und die Aufmerksamkeit eine Rolle spielen.

Störung im Neurotransmitter-Bereich

Bei ADHS ist das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn (Neurotransmitter) verändert. Insbesondere Dopamin und Noradrenalin spielen hier eine Rolle.

In der Folge kommt es zu einer mangelnden Selbststeuerung und beeinträchtigter Aufmerksamkeit.

Gut zu wissen: Medikamente gegen ADHS können zur Regulation dieser aus der Balance geratenen Botenstoffe eingesetzt werden.